Die Geschichte der Vereinsfahnen

Dieser Artikel basiert auf Text und Informationen aus der "Gelben Chronik" aus dem Jahr 1999.

Urheber der Chronik ist unser Schützenbruder Hans-Jochen Baudach, der von 1973 bis 2020 Chronist unserer Bruderschaft war und diesen Text dankenswerterweise für die Veröffentlichung auf unserer Homepage zur Verfügung gestellt hat.

Die Vereinsfahne von 1896

Die Vereinsfahne von 1896, Vorderseite
Die Vereinsfahne von 1896, Vorderseite

Diese Fahne existiert noch und wird gelegentlich bzw. zu besonderen Anlässen getragen. Interessant ist, dass auf der Vorderseite das Gründungsjahr 1846 aufgestickt ist. Dies deckt sich mit der Jahreszahlangabe in der Zeitschrift “Rheinische Heimatpflege”, in der unser Schützenverein bereits mit der Bezeichnung “Gimborna 1846” aufgeführt ist.

Die Aufschrift “Mit Gott für König und Vaterland” entsprach wohl mehr der seinerzeitigen nationalen Denkweise als dem Sinn in irgendeiner Form den Intuitionen eines Schützenvereins, dem unsrigen schon gar nicht, wenn man davon absieht, dass sich unsere Schützenbruderschaft erst mit der dritten Satzung von 1967 offiziell an die “katholische Kirche angelehnt” hat. Jedenfalls war eine solche Aussage seinerzeit wohl eher üblich und mehrfach verwendet worden, eigentlich jedoch ganz allgemein betrachtet wenig “vereinsgerecht”.

Die Vereinsfahne von 1928

Die Vereinsfahne von 1928, Vorderseite
Die Vereinsfahne von 1928, Vorderseite

Auf der bis zum 23. Januar 2000 gültige Fahne wurde im Jahre 1984 / 85 anstelle des bis dato angenommenen Gründungsdatums “vor 1847” die neue Gründungsjahreszahl “um 1610 e.V.” aufgestickt. Bei einer Generalüberholung im Jahre 1994 wurde entdeckt, dass die beiden Fahnenblätter wahrscheinlich von verschiedenen alten Fahnen stammen, weil unter anderem verschiedene Kordeln verwendet wurden. Zudem ist der Spruch “Einigkeit macht stark” für eine Schützenfahne untypisch. Eine Verwendung unterschiedlicher Fahnenblätter kann durchaus der bekannt schlechten Zeit zuzuschreiben sein.

Die Vorderseite zeigt einen fliegenden Adler auf einer Schießscheibe, darunter eine Patronentasche, alles umrankt mit Eichenlaub. Die Fahnenrückseite ist bestickt mit einem Hirschkopf mit Kreuz, also einem typischen St. Hubertuszeichen.

Weder die Rückseite mit dem Zeichen des St. Hubertus noch die Vorderseite entsprechen den Intuitionen unserer Schützenbruderschaft. Die Rückseite ist völlig unpassend und auf der Vorderseite müsste eigentlich der Preußische Adler mit Krone und Kreuzchen, mit Reichsapfel und Kreuzchen sowie mit Zepter abgebildet sein.

Die Jungschützenfahne von 1964

Die Jungschützenfahne von 1964, Vorderseite
Die Jungschützenfahne von 1964, Vorderseite

Sie wurde sich buchstäblich durch den kostenlosen Zeltauf- und Abbau über den Zeitraum von drei Jahren erarbeitet. Die Fahnenweihe erfolgte dann am 12. Juni 1964. Im Jahre 1993 / 94 wurde die damals bereits 30jährige Fahne im Zuge einer Restaurierung mit dem anerkannten Gründungsjahr “um 1610” ausgestattet.

Bis zum Jahre 2000 war die Jungschützenfahne die einzige Fahne, die mit den Abbildungen des heiligen Sebastian auf der Vorderseite und dem Gimborner Schloß auf der Rückseite regelrecht auf unsere Schützenbruderschaft bezogen ist.

Die Vereinsfahne von 2000

Die Vereinsfahne von 2000, Vorderseite
Die Vereinsfahne von 2000, Vorderseite

Sie wurde am 23. Januar 2000, im Jahre des 390jährigen Bestehen der Bruderschaft, mit einer feierlichen Fahnenweihe in der Schützenmesse am Morgen der Mitgliederversammlung in Dienst gestellt. Zu dieser Feier war auch seine Durchlaucht Fürst Karl zu Schwarzenberg aus Prag angereist, ein Nachfahre derer von Schwarzenberg, deren Einheirat nach Gimborn sich 2000 zum 450. Male jährte.

Die Vorderseite zeigt den Preußischen Königsadler und den Vereinsnamen als Rundbeschriftung, vervollständigt mit Eichenlaub. Ergänzt wird sie um das erste Gimborner Wappen, welches drei silberne Gürtelschnallen auf blauem Grund im oberen Schild aufweist, während der untere Teil vollflächig golden ist.

Auf der Rückseite ist als Emblem der Schwarzenbergtaler abgebildet, herausgegeben vom Bergischen Geschichtsverein, mit der Büste des im Jahre 1551 geborenen Adolf I. von Schwarzenberg, der erste berühmte aus dem Geschlecht der Schwarzenberger, der bekanntlich am 29. März 1598 bei Raab die Türken so geschlagen hat, dass Wien befreit wurde. Vervollkommnet wird sie durch die Silhouette von Gimborn, selbstverständlich mit dem Schloss so wie es auf unserem Vereinsemblem zu sehen ist, und dem Hinweis darauf, dass in Gimborn nunmehr seit 450 Jahren der Ursprung des Schwarzenberger Landes liegt.